Apple ist schon seit einiger Zeit dabei, sich als Dienstleistungsunternehmen neu aufzustellen. Das Unternehmen hat ständig neue und aktualisierte Abonnementoptionen für Cloud-Speicher, Musik und Nachrichten herausgebracht.
Vergiss nicht, dass Apple genug Geld in Apple TV investiert hat, um einen Academy Award für den besten Film zu gewinnen und Netflix zu schlagen. Und das Apple sich die Rechte an der Major League Soccer gesichert und Lionel Messi zu einem Fußballteam in Florida geholt hat, ist einer der größten Schachzüge im Bereich Sport und Streaming im Moment.
Das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn im Inneren verliert die Hardware den Zauber der vergangenen Jahre. Was ist los?
Apple meldete für das Quartal einen Rekordumsatz bei den Diensten, der auf die rekordverdächtige Zahl von 1 Milliarde Abonnenten der Apple-Dienste im Juni zurückzuführen ist. Wie der Analyst Harsh Kumar von Piper Sandler gegenüber Fortune erklärte, ist die Gewinnspanne bei Diensten viel höher als bei Hardware. Wenn Apple mehr Abonnenten hat, fließen mehr direkte Dollars in den Gewinn, sagte er.
Die Veröffentlichung eines neuen iPhones wird in der Regel von Technikbegeisterten auf der ganzen Welt mit Spannung und Vorfreude erwartet. Apple hat die Messlatte für Innovation, Design und Qualität stets hoch gelegt.
In den letzten Wochen gab es gemischte Kritiken zum neuen Iphone 15 pro max und in den Internetforen war die Diskussion über die Qualität des Geräts ein heißes Thema. Das bringt die wichtigste Frage für das Unternehmen mit sich:
Wenn die Verbraucher nicht mehr so viele Apple-Hardwaregeräte kaufen, wird dann das Fundament für das Dienstleistungsgeschäft bröckeln?
Das scheint die aktuelle Meinung der Wall Street zu sein. Die Führungskräfte von Apple haben selbst zu dieser Ansicht beigetragen: In der jüngsten Gewinnbenachrichtigung prahlten sie damit, dass Kunden, die mehr als ein Apple-Gerät besitzen, in der Regel stärker in das Apple-Ökosystem eingebunden sind und tendenziell mehr für Dienstleistungen ausgeben.
Apple mag Dienstleistungen als Motor für sein zukünftiges finanzielles Wachstum sehen, aber für Verbraucher und Investoren ist Apple immer noch ein Hardware-Unternehmen und in den letzten Wochen sind die Kritiken über seine Leistung nicht 100%ig. Einige der Qualitätsherausforderungen, mit denen Apple konfrontiert ist:
Designstagnation: Eines der ersten Dinge, die den Nutzern an den aktuellen iPhone Modellen auffallen, ist die auffällige Ähnlichkeit mit den Vorgängermodellen. Auch wenn Apples Designphilosophie der schlanken, minimalistischen Ästhetik schon immer geschätzt wurde, hat das Fehlen signifikanter Designinnovationen in den letzten Jahren bei einigen Nutzern das Gefühl hinterlassen, dass sie im Grunde immer wieder das gleiche Telefon kaufen.
Bedenken in Bezug auf die Verarbeitungsqualität: Frühere iPhone-Modelle wurden für ihre hervorragende Verarbeitungsqualität und die hochwertigen Materialien gelobt. Einige Nutzer haben jedoch über Probleme mit der Haltbarkeit der neueren Modelle berichtet. Beschwerden über leicht zerkratzte Bildschirme, zerbrechende Teile bei kleinen Stürzen und Abnutzungserscheinungen am Gehäuse des Geräts häufen sich.
Inkrementelle Upgrades: Inkrementelle Upgrades sind in der Tech-Branche zwar üblich, aber bei den neuen iPhones scheint dies auf die Spitze getrieben zu werden. Viele der neuen Funktionen, wie z. B. die leicht verbesserten Kamerafunktionen oder die etwas schnelleren Prozessoren, wirken eher wie kleine Verbesserungen als wie bahnbrechende Innovationen. Die Nutzerinnen und Nutzer haben von Apple mehr erwartet, was den technischen Fortschritt angeht.
Steigende Kosten: Während die Qualität des iPhones zu stagnieren scheint, steigen die Preise für diese Geräte weiter an. Dies hat bei vielen Nutzern das Gefühl hinterlassen, dass sie einen Aufpreis für ein Produkt zahlen, das die hohen Kosten nicht rechtfertigt. Das vermeintlich schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis ist für viele iPhone-Nutzer eine Quelle der Frustration.
Software-Probleme: Selbst die beste Hardware kann durch minderwertige Software im Stich gelassen werden, und einige Nutzer haben Probleme mit iOS-Updates erlebt, die zu Störungen, Batterieverbrauch und Leistungsproblemen führen. Dies verstärkt noch den Eindruck, dass sich das iPhone insgesamt verschlechtert hat.
Ein Blick auf ihr neuestes Produkt:
In den letzten Wochen wurde viel über die gerade veröffentlichte iPhone 15-Serie berichtet. In zahlreichen Rezensionen wurden die Kameras, das neue Design und vieles mehr gelobt. Weniger erfreulich für Apple ist jedoch der Fokus auf ein Problem, das immer wieder auftaucht: Überhitzung und das empfindliche Glas.
Was könnte es also mit der Qualität auf sich haben? Apple hat sich sehr darauf konzentriert, ein geringeres Gewicht zu erreichen.
Die Hauptursache dafür sind wahrscheinlich die Kompromisse, die beim Design des thermischen Systems gemacht wurden, wie z. B. die reduzierte Fläche zur Wärmeableitung und die Verwendung eines Titanrahmens, der sich negativ auf die thermische Effizienz auswirkt.
Der Titanrahmen:
Das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max verfügen über ein komplett neues Gehäusedesign, das laut Apple aus Titan Grad 5 besteht. Ein Falltest-Video auf YouTube hat schon früh Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit dieses neuen Designs geweckt, insbesondere in Bezug auf die neuen gebogenen Kanten.
Während des Haltbarkeitstests können wir sehen, wie das neue Grade-5-Titan Kratztests, Hitzetests, Sandpapier und mehr über sich ergehen lässt. Wie erwartet, zerkratzt das Titan tatsächlich, wenn Du es mit einem Messer anfasst. Das matte Glas auf der Rückseite ist jedoch viel kratzfester.
Auch das Display schneidet bei den Kratztests gut ab, ebenso wie die drei Kameraabdeckungen auf der Rückseite des iPhone 15 Pro. Aber die Dinge werden ziemlich schnell interessanter.
“Es ist an der Zeit zu sehen, ob die neue Aluminium-Titan-Hybridstruktur die strukturelle Integrität des iPhone 15 Pro Max beeinträchtigt”, sagt JerryRigEverything, während er beginnt, Druck auf das Gerät auszuüben. Nach nur wenigen Sekunden hörst Du ein Knacken und das hintere Glas ist komplett zerbrochen.
“Das habe ich nicht erwartet”, sagt er. “Du beobachtest mich seit 11 Jahren beim Testen von Smartphones und die meisten Handys gehen nicht kaputt. Vor allem iPhones gehen nie kaputt. Und [das iPhone 15 Pro Max] brach ungewöhnlich schnell.”
Die Ursachen der Identitätskrise:
Während Apple öffentlich die Veröffentlichung des iPhone 15 feiert, hat das Unternehmen hinter den Kulissen ein wachsendes Problem in China, das das Unternehmen Milliarden kosten könnte.
Trotz der jüngsten Bemühungen um Diversifizierung werden immer noch über 95 % der iPhones, AirPods, Macs und iPads in China hergestellt. Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden mehr iPhones in China (24 %) als in jedem anderen Land, einschließlich der USA (21 %), verkauft. Im vergangenen Jahr stammten etwa 19 % des Gesamtumsatzes von Apple aus China (74 Milliarden US-Dollar).
Was sind die Risikofaktoren in China?
Eine zu große Abhängigkeit von China birgt eine Reihe von Risiken.
Erstens gibt es die übergreifende Sorge der Abhängigkeit von einem einzigen Land, die eine strategische Schwachstelle darstellt. So hat beispielsweise die COVID-19-Pandemie, die von dort ausging, die globalen Produktionskapazitäten erheblich beeinträchtigt. Verschiedene unvorhergesehene Ereignisse, ob Naturkatastrophen oder politische Turbulenzen, könnten den Betrieb innerhalb eines einzelnen Landes stören. Daher ist es ratsam, ein breit gefächertes Netz von Produktionszentren auf der ganzen Welt aufzubauen.
Zweitens werden diese Risiken durch die oft turbulenten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China noch verstärkt. Die Handelsstreitigkeiten, die von der vorherigen US-Regierung angezettelt wurden, markierten eine besonders schwierige Phase, und die anhaltenden Spannungen sorgen dafür, dass es immer wieder zu Störungen im Handel zwischen diesen beiden Wirtschaftsgiganten kommen kann.
Drittens die Verbindung von Apple mit einem Land, in dem die Besorgnis über Menschenrechtsverletzungen eskaliert, schadet zunehmend dem Ruf des Unternehmens. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn man bedenkt, dass Apple die lokalen Gesetze einhält, selbst wenn diese mit den eigenen Werten des Unternehmens in Konflikt stehen. Apple war gezwungen, VPNs und verschiedene andere Apps aus dem chinesischen App Store zu entfernen, zuzulassen, dass die iCloud-Daten chinesischer Kunden auf von der Regierung kontrollierten Servern gespeichert werden, und vieles mehr. Die zunehmenden Berichte über Zwangsarbeit in China, auch in verschiedenen Bereichen der Apple-Lieferkette, verschärfen diese ethischen Bedenken noch.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Nutzerinnen und Nutzer zunehmend unzufrieden mit den neuen iPhone-Modellen sind. Apple hat zwar seinen Ruf für benutzerfreundliche Schnittstellen und ein starkes Ökosystem aufrechterhalten, aber das Fehlen bedeutender Innovationen, Bedenken hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und die ständig steigenden Preise haben die Nutzer/innen daran zweifeln lassen, ob das neue iPhone die Investition wirklich wert ist.
Die Herausforderung für Apple wird darin bestehen, die Begeisterung und die Innovation, die frühere Veröffentlichungen auszeichneten, wieder aufleben zu lassen. Auch wenn das iPhone bei den Verbrauchern nach wie vor sehr beliebt ist, muss sich das Unternehmen mit diesen Bedenken auseinandersetzen, um seine Führungsrolle in der Smartphone-Branche zu behaupten. Schließlich erwarten die Nutzerinnen und Nutzer bei jeder neuen Version mehr als nur eine Neuauflage des gleichen Geräts; sie erwarten eine echte Verbesserung der Qualität, der Funktionen und des allgemeinen Nutzererlebnisses.
